Am 2. Dezember 2021 wurde an der Urologischen Klinik des Inselspitals zum 1000. Mal eine ileale orthotope Neoblase, d.h. eine Ersatzblase aus Dünndarm, angelegt.
Die ursprünglich in Bern entwickelte Technik des Blasenersatzes wird mittlerweile weltweit angewendet und hat sich als das am häufigsten verwendete Verfahren durchgesetzt.
Begonnen hat die Geschichte, als der ehemalige Klinikdirektor, Prof. Dr. Urs E. Studer 1983/84 in den USA die Konstruktion einer Neoblase an Hunden erforschte. Trotz grossem Widerstand von verschiedensten Seiten hat er seine Idee auch nach seiner Rückkehr in die Schweiz weiterverfolgt. Erstmals wurde im April 1985 in Bern eine Studer-Neoblase beim Menschen angelegt. Die Operationstechnik wurde im Laufe der Jahre verfeinert und optimiert. Bestechend ist die Standardisierung des Vorgehens und die relativ einfache chirurgische Technik. In zahlreichen Publikationen konnte aufgezeigt werden, dass die Patienten mit dieser Form des Blasenersatzes eine sozial gut verträgliche Blasenfunktion erreichen, d.h. eine gute Kontinenz bei einem Fassungsvolumen, das eine Blasenentleerung rund alle 6 Stunden ermöglicht, was eine ausgezeichnete Lebensqualität mit sich bringt.