10 Jahre Mammografie Vorsorgeprogramm im Kanton Bern

«Gute Mammografien zu machen ist eine Kunst!»

Im Jahr 2013 startete das vom Grossen Rat beschlossene Mammografie-Screening-Pilotprogramm für alle gesunden Frauen zwischen 50 und 74 Jahren mit Wohnsitz im Kanton Bern. Ein gewaltiges Unterfangen! Allein im Jahr 2021 wurden knapp 57'000 Frauen eingeladen und über die Hälfte davon liessen sich in einer der beteiligten Institutionen radiologisch untersuchen.

6000 Frauen erkranken in der Schweiz jährlich an Brustkrebs

Petra Gertschen war von Anfang an mit dabei. Sie verfügt inzwischen über eine ausserordentlich grosse Erfahrung im Bereich der Mammografie. Mit Begeisterung und grossem Engagement hat sie sich dem Aufbau des Screening-Programms am Inselspital gewidmet. 22 Jahre lang war sie an der «Insel» tätig, davon zwölf Jahre als Teamleiterin Frauenradiologie im Schwerpunktbereich Mammadiagnostik an der Frauenklinik.
Einen Tiefpunkt gab es in ihrer Laufbahn:  2018 beendete die Bernischen Krebsliga ihre Teilnahme am Programm. Doch das Präventive Screening konnte durch die Zusammenarbeit mit einem neuen Partner, dem Programmzentrum Donna, weitergeführt werden. Donna wird von der Krebsliga Ostschweiz im Auftrag der Kantone St. Gallen, Graubünden, Bern, Solothurn und Appenzell Innerrhoden durchgeführt.

Seit dem Februar dieses Jahres ist Petra Gertschen Geschäftsleiterin von Mammographie Screening Bern (MSB) an der Münstergasse. Das MSB ist ein gemeinsames Unternehmen des Inselspitals und privater Radiologen und einer der wichtigsten Partner im Kantonalen Früherkennungsprogramm für Brustkrebs. Am MSB lassen sich an fünf Tagen die Woche jährlich rund 5000 Frauen röntgen. Die Kosten dieser freiwilligen Vorsorgeuntersuchung werden alle zwei Jahre von der Krankenkasse übernommen.

«Die Mammadiagnostik war und ist mein Herzblut»

sagt Petra Gertschen über ihre Arbeit: «Es braucht Erfahrung und Konzentration, denn selbst kleinste Fehler können grosse Auswirkungen haben».
Auch Röntgendiagnostik im Bereich der Vorsorge erfordert Geschick und Empathie im Umgang mit den Teilnehmerinnen. Damit gute Bilder entstehen, muss man individuell auf das Alter, die Vorgeschichte, die Anatomie und auch auf die Psyche der Frauen eingehen können. Es braucht ein ebenso grosses medizintechnisches Verständnis, um eine gleichbleibende Qualität der Bilder zu erreichen. Denn auch fachtechnisch gesehen ist es eine sehr anspruchsvolle Röntgenuntersuchung. Und nur eine hohe Qualität der Bilder erlaubt auch eine optimale Diagnostik der Gewebestrukturen durch Fachexperten. Diese Bildqualität wird laufend durch die sogenannte PGMI Klassifikation überprüft, einem Bewertungsmodell, dass explizit für die Beurteilung von Mammografien entwickelt wurde.

Petra Gertschen wurde während Ihrer Tätigkeit durchwegs mit sehr guten PGMI Bewertungen ausgezeichnet. Alleine im ersten Quartal diesen Jahres hat sie über 1000 Mammografien durchgeführt! Sie darf zurecht stolz sein auf ihre langjährige Erfahrung und die kontinuierlich hohe Qualität ihrer Arbeit. Diese wurde anlässlich ihrer Übernahme der Geschäftsleitung des MSB Instituts an der Münstergasse durch ihre Kolleginnen und Kollegen gebührend gewürdigt und mit einem prächtigen Blumenstrauss verdankt.
 

Petra Gertschen am MSB Münstergasse