Am 24. August 1892 wählte die Bernische Regierung den Privatdozenten Edmund Lesser aus Leipzig zum ordentlichen Professor für Haut- und syphilitische Krankheiten und zum Direktor der ersten Dermatologischen Klinik der Schweiz. Lesser war der erste einer ganzen Reihe bedeutender Dermatologen, die in Bern tätig und als Wissenschaftler erfolgreich waren. Sie prägten die Klinik und trieben deren Entwicklung voran. Unter Professor Josef Jadassohn erreichte die Berner Dermatologie zwischen 1896 und 1917 ihren Höhepunkt mit internationaler Ausstrahlung.
An der Dermatologischen Klinik des Inselspitals wurden von Beginn an neue Therapien erforscht, angewandt und weiterentwickelt. Mit der Dynamik in der Forschung konnten die räumlichen Gegebenheiten nicht immer mithalten; Neu- und Umbauten wie die langersehnte Erweiterung Anfang der 1930er Jahre oder der Bau der Poliklinik in den 1970igern liessen auf sich warten.
Innovation und Effizienz
Heute werden in der Klinik pro Jahr 35 000 ambulante Konsultationen durchgeführt, mehr als 550 stationäre Patientinnen und Patienten betreut und eine Vielzahl von wissenschaftlichen Arbeiten publiziert. Unter der Leitung von Prof. Dr. med. Luca Borradori hat sich die Dermatologie am Inselspital in den letzten zehn Jahren zu einem anerkannten Tertiärzentrum entwickelt, sowohl in der ambulanten wie auch in der stationären Patientenversorgung. Die Weiterbildungsmöglichkeiten der Klinik sind gefragt: Als Beispiele seien die immer ausgezeichneten Rückmeldungen zur Weiterbildungsstätte durch die Assistenzärzte/-innen und die Gastärzte/-innen aus Afrika und Asien genannt, die regelmässig in Bern arbeiten und forschen. Schliesslich fördert die Klinik innovative Projekte und Ansätze konsequent – beispielsweise die Advanced Nursing Practice (ANP) und das Lean Management.
Der Ärztliche Direktor der Insel Gruppe Prof. Dr. med. Andreas Tobler zur Bedeutung der Dermatologie am Inselspital: „Die Klinik verfügt über ein beispielhaftes medizinisches Angebot, das national und international Beachtung findet. Die Vielzahl an Innovationen über die letzten Jahre und die damit verbundene Leistungssteigerung ist beeindruckend. Dies dank des grossen Engage-ments aller Mitarbeitenden in der Patientenversorgung, Forschung und Lehre.“