Die Universitätsklinik für Allgemeine Innere Medizin und das Berner Institut für Hausarztmedizin (BIHAM) schaffen mit dem Berner Curriculum für Allgemeine Innere Medizin (AIM) ein einzigartiges Weiterbildungsangebot. Es bietet über 130 Rotationsplätze in 25 Fachgebieten. Die fünfjährige Weiterbildung ist modular aufgebaut und gliedert sich in einen Track für Hausärzte/-innen und einen für Spitalinternisten/-innen (s. Grafik: Aufbau Berner Curriculum). Prof. Dr. med. Drahomir Aujesky, Chefarzt und Klinikdirektor der Universitätsklinik für Allgemeine Innere Medizin, und Prof. Dr. med. Nicolas Rodondi, Direktor BIHAM, zeigen sich gleichermassen vom zukunftsträchtigen Ansatz der neuen Weiterbildung überzeugt: «Mit dem Berner Curriculum AIM können wir angehenden Fachärzten/-innen für Allgemeine Innere Medizin eine umfassende, zeitgemässe und ihren Bedürfnissen angepasste Weiterbildung anbieten. Das Modell ist wegweisend.» Ein aktives Mentoring für die Karriereplanung, periodische Standortbestimmungen sowie Teilzeitstellen und Jobsharing für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind integraler Bestandteil des Curriculums.
Breite Wissensbasis dank Rotationen in Spezialfächern
Die jungen Ärzte/-innen beginnen ihre Weiterbildung in einem der Landspitäler der Insel Gruppe, wo sie sich das internistische Basiswissen aneignen. Nach etwa einem Jahr erfolgt der Wechsel an die Universitätsklinik und die Poliklinik für Allgemeine Innere Medizin am Inselspital. Hier lernen sie das ganze Spektrum der AIM kennen, einschliesslich hochkomplexer und seltener Fälle. Vervollständigt wird die Basisweiterbildung durch Einsätze im ambulanten Bereich des Universitären Notfallzentrums bzw. der Medizinischen Poliklinik. Die Aufbauweiterbildung im vierten und fünften Jahr fokussiert auf die spätere Ausrichtung als Hausarzt/-ärztin, als Spitalinternist/-in oder auf eine akademische Karriere. Die Weiterbildung ist offen für Assistenzärzte/-innen aus der ganzen Schweiz und darüber hinaus.
Nachwuchs dringend gesucht
Gemäss der «Work Force Studie 2015» gehen knapp zwei Drittel der Hausärzte/-innen innerhalb der nächsten zehn Jahre in Pension. Die Studie schätzt, dass im Jahr 2030 bis zu 40 Prozent der Konsultationen in der ambulanten Grundversorgung nicht mehr abgedeckt werden können. Auch im stationären Bereich droht ein Mangel: Im Fachbereich der Allgemeinen Inneren Medizin (AIM) ist Nachwuchs dringend gesucht. Das neue Berner Curriculum AIM leistet hier einen wichtigen Beitrag und ebnet den Weg für junge Ärzte/-innen zu einer zukunftsträchtigen Karriere als Generalist/-in.