Die beiden neuen Rettungsfahrzeuge wurden an den Standorten Aarberg und Riggisberg in Betrieb genommen. Nun verfügen erstmals alle Standorte der Insel Gruppe über identische Fahrzeuge der neusten Generation. Die aus dem Betrieb genommenen Rettungswagen wurden zusammen mit diversem Versorgungsmaterial an das Namutumba Community Hospital in Uganda gespendet. Das Spital wurde am 12. Juli 2021 nach über zehnjähriger Aufbauarbeit eröffnet und behandelte seither mehr als 2500 Patientinnen und Patienten. Mitbegründer des Spitals ist Job Zilaba, der als Pflegeassistent an der Universitätsklinik für Intensivmedizin arbeitet. Er hat das Projekt 2010 gestartet, nachdem er beobachtet hat, wie eine Frau ihr Kind am Strassenrand gebären musste, weil der Weg zum Spital zu lange war. Seither haben er und sein Team mit viel Kraft und Ausdauer, und mit grosser Unterstützung der lokalen Bevölkerung, am Aufbau des Spitals gearbeitet. Seinen Lohn aus der Beschäftigung am Inselspital hat er zwischen dem Projekt und seiner Familie aufgeteilt – eine grosse finanzielle Herausforderung. Um das Spital startbereit auszurüsten, konnte er auf die Unterstützung der Universitätsklinik für Intensivmedizin zurückgreifen. Die Klinik hat nun auch die Spende der beiden Rettungsfahrzeuge in die Wege geleitet.
Willkommene Entlastung
Für das Namutumba Community Hospital ist die Spende eine grosse Erleichterung. Bisher verfügte das Spital nur über eine Ambulanz, das hat oft zu lange Wartezeiten oder Ausfällen des Einsatzes geführt. Manchmal sind die Mitarbeitenden gar mit dem Motorrad zu den Patienten gefahren, um sie zu behandeln und konnten diese danach nicht zum Spital mitnehmen, obwohl es nötig gewesen wäre.
«Jetzt können wir auf viele Notfälle rechtzeitig reagieren und unsere Patientinnen und Patienten sicher ins Spital transportieren. Und wir können bereits auf dem Weg dahin mit der Behandlung beginnen, das ist selten in Uganda», freut sich Job Zilaba. Dass die Patientinnen und Patienten nun schneller erreichen können, erleichtert auch deren Behandlung, weil ihr Zustand womöglich weniger kritisch ist. Auf sogenannten Community Outreach Programmen sollen mit den Ambulanzen auch weiter entfernte Personen über vermeidbare Krankheiten aufgeklärt und zu Themen wie Familienplanung und Ernährung sensibilisiert werden. Auch für Massenimpfungen können die Rettungsfahrzeuge zukünftig eingesetzt werden. «Längst nicht alle Spitäler und Gesundheitszentren in Uganda sind so gut ausgerüstet», fügt Job Zilaba stolz an und ergänzt: «Gerade die Kinder hier können wir – wie überall auf der Welt – für Blaulichtfahrzeuge begeistern und bei ihnen Träume und Ziele für eine hoffnungsvolle Zukunft wecken.»
Herausforderungen bleiben
Auch wenn das Spital auf grosse Unterstützung aus dem Ausland zählen kann, sind die finanziellen Herausforderungen knapp ein halbes Jahr nach der Eröffnung immer noch gross. Die Mitarbeitenden, sowohl die Pflegefachkräfte und Hebammen wie auch die Ärzteschaft, leisten Schichten à 12 Stunden, und das fünf Tage pro Woche. Es braucht weitere finanzielle Mittel, um zusätzliches Personal einstellen und ein 3-Schichten-System einführen zu können. Ausserdem fehlt es an Behandlungsmaterial. Deshalb müssen komplizierte Fälle – mehrheitlich Unfallopfer – in andere Spitäler weiter transportiert werden. Diagnoseinstrumente wie ein Röntgengerät oder gar eine Computertomographie zu haben, würde auch die Verhandlungen mit den Versicherungen voranbringen. Diese Vertragsabschlüsse sind wichtig für die Zukunft des Spitals, denn diese sichern nicht nur die Finanzierung der Behandlungen, sondern würden auch mehr Privatpatientinnen und Privatpatienten ins Spital bringen.
Unterstützen Sie das Namutumba Community Hospital mit Ihrer Spende:
Das internationale Spendenkonto finden Sie auf der Webseite des Namutumba Community Hospitals