Die moderne Medizin arbeitet zur Diagnosestellung mit einer Reihe von Testverfahren und unterschiedlichen Bildgebungs-Techniken. Diese Komplexität führt in manchen Fällen dazu, dass eine Diagnose verpasst wird oder zur Behandlung wichtige Informationen übersehen werden. Die US-Amerikanische National Academy of Medicine schätzt sogar, dass jede zehnte Diagnose lückenhaft ist und bis zu 260 000 Patienten im Jahr deshalb versterben.
Doch niemand spricht in der Medizin gerne über Versäumnisse. Daher sind die Ursachen von fehlenden Diagnosen und wirksame Präventionsstrategien bisher eher wenig erforscht. Dies zu ändern hat sich die Gesellschaft zur Verbesserung der Diagnose in der Medizin (Society to Improve Diagnosis in Medicine) auf die Fahnen geschrieben: 2017 rief sie erstmals zu einer Europäischen Forschungskonferenz zum Thema auf – dieses Jahr findet die zweite Ausgabe der Fachkonferenz am 30. und 31. August 2018 in der Schweiz statt. Austragungsort ist das Inselspital in Bern, weil sich das Universitäre Notfallzentrum national und europaweit stark für die Forschung zu verpassten Diagnosen engagiert.
Die Stiftung Patientensicherheit Schweiz und der Schweizerische Nationalfonds unterstützen die Konferenz. Das Universitäre Notfallzentrum am Inselspital konnte hochkarätige Referentinnen und Referenten verpflichten: Sir Liam Donaldson ist Patientensicherheits-Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO); Prof. Dr. Gerd Gigerenzer, der Direktor des Max-Planck-Instituts Berlin, gehört zu den prominentesten Rednern zu Risiken in der Medizin.
Die Konferenz richtet sich sowohl an Forschende im Bereich Patientensicherheit als auch an klinisch tätige Kolleginnen und Kollegen sowie gesundheitspolitisch Verantwortliche. Sie kombiniert Plenarveranstaltungen zu Themen von übergreifender Bedeutung mit zielgruppenspezifischen Workshops. Zum Programm