Das Forschungsprojekt «Living well, dying well: A research programme to support living until the end (LIVE)» wird über vier Jahre und in 13 Ländern durchgeführt und im Rahmen der EU Horizon 2020 Forschungsförderung mit umgerechnet 4.5 Millionen Franken unterstützt. Das Universitäre Zentrum für Palliative Care am Inselspital (PZI) unter der Leitung von Prof. Dr. med. Steffen Eychmüller ist verantwortlich für die Entwicklung des ersten, internationalen «Core Outcomes Set» (COS) für die Betreuung von Sterbenden. Dieses Teilprojekt leistet einen einzigartigen Beitrag zur Entwicklung eines nachhaltigen, internationalen Rahmens für die Registrierung, das Benchmarking, die Qualitätsoptimierung sowie die Standardisierung von Forschungsergebnissen und klinischer Versorgung im Bereich Palliative Care.
Mit dem COS entwickelt das PZI am Inselspital erstmals international validierte Richtlinien für die Betreuung von sterbenden Patientinnen und Patienten, unabhängig von ihrer Diagnose und unter Berücksichtigung der verschiedenen Perspektiven von Patienten, ihren Bezugspersonen, Gesundheitsfachpersonen sowie Forschenden. Solche «Core Outcome Sets» werden zunehmend in Forschungsprojekten und klinischen Studien angewendet, um die Vergleichbarkeit der Studienergebnisse (Outcomes) zu erhöhen und gleichzeitig die klinische Praxis nachhaltig zu verbessern.
Die Schweiz beteiligt sich im internationalen Projekt zudem an der Ausarbeitung und Testung eines digitalen Instruments für das Medikationsmanagement bei belastenden Symptomen am Lebensende, sowie an einer grossen Kohortenstudie mit 2000 Patientinnen und Patienten, in der das Vorgehen in der Sterbephase in 10 Ländern verglichen werden soll. Das Konsortium des EU- Projekts erhofft sich, einen substantiellen Beitrag zur Qualität der Betreuung und Behandlung in der Sterbephase leisten zu können – eine Lebensphase, die viele Menschen immer noch mit Angst und Schrecken in Verbindung bringen.