Ein kleiner Teil aller Krebserkrankungen, etwa fünf bis zehn Prozent, sind familiäre Krebserkrankungen; sie können vererbt werden. Die betroffenen Menschen haben im Erbmaterial ihrer Körperzellen veränderte (mutierte) Gene. Diese liegen bereits bei Geburt vor und lassen sich im Blut nachweisen. Solche Menschen haben ein erhöhtes Risiko, an bestimmten Krebsarten zu erkranken. Auch ihre Familienangehörigen haben dieses Erkrankungsrisiko. Man spricht von einem Krebssyndrom.
Familien mit Krebssyndromen unterstützen
Die Fachexpertinnen der Genetischen Sprechstunde an der Universitätsklinik für Medizinische Onkologie (siehe Link unten) beteiligen sich aktiv an der Schweizer CASCADE-Studie und publizieren regelmässig über neue Erkenntnisse. Die CASCADE-Studie will Familien mit Risiko für Brust- und Eierstockkrebs oder für das Lynch-Syndrom unterstützen und fachkundig betreuen.
Sie hat folgende Schwerpunkte:
- das erbliche Krebsrisiko im Zusammenhang mit pathogenen Varianten untersuchen
- die Lebensqualität und die medizinischen und psychosozialen Bedürfnisse von Familien untersuchen; beurteilen, wie sich diese Bedürfnisse im Laufe der Zeit verändern
- die Koordinierung der Krebsüberwachung erleichtern
- Experteninformationen über krebsgenetische Dienste bereitstellen
- Interventionen fördern, die Familien helfen, mit einem erhöhten Krebsrisiko umzugehen
- die Kommunikation über Gentest-Ergebnisse fördern
Wozu eine genetische Beratung?
Die tumorgenetische Beratung hilft Ihnen bei folgenden Fragen:
- Haben die in meiner Familie aufgetretenen Erkrankungen eine erbliche Ursache?
- Wie hoch ist das Risiko, erneut oder neu an Krebs zu erkranken?
- Welche Früherkennungsuntersuchungen sind geeignet?
- Haben Familienmitglieder ein erhöhtes Risiko, an Krebs zu erkranken?
- Ist bei mir eine Untersuchung von «Krebsgenen» möglich – möchte ich dies auch?