Chemieunfall, Seuche, «Dirty Bomb» – laut Bundesamt für Bevölkerungsschutz hat die Schweiz mit einer ganzen Reihe von Gefährdungen für die Bevölkerung zu rechnen. Das Inselspital in Bern ist vom Department für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) beauftragt, für den Grossraum Bern die Dekontamination und Behandlung der Verletzten bei ABC-Unfällen sicherzustellen.
Um auf diesen Auftrag vorbereitet zu sein, übt die Dekontaminationseinheit der Betriebsfeuerwehr Inselspital zweimal jährlich den Ernstfall. Neu steht dazu ein mobiles Dekontaminations-Zelt zur Verfügung, welches exakt auf die Anforderungen einer Dekontamination einer grossen Anzahl von Patientinnen und Patienten konzipiert wurde. Am 31. August 2017 wurde das Zelt im Beisein von Partnerinstitutionen erstmals aufgebaut und in Betrieb genommen.
«Schmutzige Bombe» am Fussballmatch – Tränengasanschlag auf dem Bundesplatz
Die mobile Dekontaminations-Einheit des Inselspitals kann in unmittelbarer Nähe zum Universitären Notfallzentrum bis zu 30 Personen pro Stunde «entgiften» – dies etwa, falls es in einem Hallenbad zu einem schweren Chlorgasunfall kommen sollte. Gleich im Anschluss können die chlor-freien Patientinnen und Patienten im regulären Notfall aufgenommen und dort versorgt werden. Explodiert aber ein Heissluftballon über dem Gurtenfestival, zündet jemand eine «Dirty Bomb» am YB-Match oder setzen Demonstranten auf dem Bundesplatz Tränengas ein, kann die Betriebsfeuerwehr das Dekontaminations-Zelt auch problemlos vor Ort aufbauen. Benötigt werden nur ein Hydrant und ein Stromanschluss, um die mehrstufige «Waschanlage» betriebsbereit zu machen.