Aufgrund der intensiven EPIC-Einführungsphase und in Folge der Schliessung der Spitäler Münsingen (per 30. Juni 2023) und Tiefenau (per 15. Dezember 2023) hat sich der Betriebsertrag im ersten Halbjahr im Vergleich zur Vorjahresperiode um CHF 51.7 Mio. (5.6 %) reduziert.
Im ersten Halbjahr 2024 wurden 26'772 akutstationäre Patientinnen und Patienten behandelt. Dies entspricht einer Abnahme um 9.4 % gegenüber der Vorjahresperiode. Im Vergleich ohne die Spitäler Münsingen und Tiefenau haben die Fallzahlen um 0.8 % zugenommen. Die Anzahl ambulanter Konsultationen ist um 10.0 % auf 418'075 gesunken (ohne Spitäler Münsingen und Tiefenau -3.5 %).
Der Betriebsaufwand (vor Abschreibungen) ist im Vergleichszeitraum um CHF 33.9 Mio. (3.7 %) gesunken.
Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass per 1. April 2023 Lohnmassnahmen im Umfang von 2.5 % und per 1. April 2024 im Umfang von 2.0 % gewährt wurden. Bei der Verbesserung der Anstellungsbedingungen lag ein wesentlicher Fokus auf dem Pflegepersonal im Schichtbetrieb. Die gewährten Lohnmassahmen haben zu einer Kostensteigerung von rund CHF 13 Mio. geführt.
Die Abschreibungen sind insbesondere in Folge der Inbetriebnahme des neuen Hauptgebäudes des Inselspitals (Anna-Seiler-Haus) und der laufenden Digitalisierung um CHF 13.9 Mio. (29.6 %) gestiegen.
Die Finanzverbindlichkeiten haben im ersten Halbjahr 2024 um CHF 162.5 Mio. zugenommen.
Ausblick
Mit der Inbetriebnahme des neuen Hauptgebäudes des Inselspitals (Anna-Seiler-Haus) und dem Go-Live des neuen Klinikinformations- und Steuerungssystems (EPIC) hat die Insel Gruppe wichtige Meilensteine auf dem Weg in die Zukunft realisiert. Sowohl die personelle als auch die finanzielle Belastung war in den vergangenen Monaten sehr hoch.
In der nächsten Phase werden die Realisierung der Potenziale aus diesen zukunftsgerichteten Projekten und die entsprechenden finanziellen Verbesserungen im Mittelpunkt stehen.
Die Übergangsführung (Prof. Dr. Christian Leumann und Prof. Dr. Bernhard Pulver) wird die finanzielle Gesundung des Unternehmens vorantreiben und die nötigen Entwicklungsmassnahmen im Bereich der Unternehmenskultur intensivieren. Für beide Themen wurden umfangreiche Massnahmen per Mitte 2024 eingeleitet.