Hebammengeleitete Geburtshilfe

Verschiedene Deutschschweizer Spitäler haben in den vergangenen Jahren die hebammengeleitete Geburtshilfe in ihr Angebot aufgenommen. Dabei führt die Hebamme die Geburt selbstständig und eigenverantwortlich durch. Das braucht Vertrauen, auch von ärztlicher Seite.

Die Frauenklinik des Inselspitals Bern hat bereits vor 18 Jahren die hebammengeleitete Geburtshilfe eingeführt, um dem Bedürfnis nach einer natürlichen Geburt in einem vertrauten Rahmen gerecht zu werden. Prof. Dr. med. Daniel Surbek, Geschäftsführender Co-Klinikdirektor und Chefarzt Geburtshilfe und feto-maternale Medizin und Vorstandsmitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe SGGG, erklärt: "Wir beobachteten schon damals ein immer grösser werdendes Bedürfnis der Schwangeren nach einer natürlichen Geburt in einem vertrauten Rahmen mit möglichst wenig medizinischen Interventionen."

Eine solche Geburt ist zwar auch in einem Geburtshaus oder in den eigenen vier Wänden möglich. Doch die hebammengeleitete Geburt in einer Klinik hat gegenüber dem Gebären im Geburtshaus oder zu Hause einen entscheidenden Vorteil: Im Notfall ist ein Arzt oder eine Ärztin rasch zur Stelle, und dafür muss die Frau nicht von daheim oder vom Geburtshaus in die Klinik gebracht werden. Sie muss nicht einmal den Raum wechseln. «Dieses Wissen gibt den werdenden Müttern Sicherheit und das ist etwas, was bei den Frauen ebenfalls weit oben auf der Wunschliste steht», so Surbek.

Am Inselspital hätten sich damals auch die Hebammen für mehr Autonomie im Berufsalltag ausgesprochen. Das heisst, dass sie sich bei den normal verlaufenden physiologischen Geburten mehr Entscheidungsfreiheit wünschten. Aus diesem Grund startete die Klinik zunächst ein Pilotprojekt, welches nach erfolgreicher Evaluation in ein reguläres Angebot überführt wurde. Daniel Surbek ist zufrieden, wie sich die Hebammengeburt in der Berner Frauenklinik entwickelt hat. «Das Prinzip und die Zusammenarbeit zwischen Hebammen und ärztlichem Fachpersonal funktionieren sehr gut. Die Frauen fühlen sich in diesem Setting wohl und gut aufgehoben.»

Zum ganzen Artikel geht es hier.