Das Inselspital Bern hat 1969 als erstes Spital der Schweiz die Freiwilligenarbeit in den Spitalprozess integriert. Freiwillige unterstützen Patientinnen und Patienten beim Spitalaufenthalt. Am Inselspital sind 120 Freiwillige an 20 Orten im Einsatz. Die unentgeltlich geleistete Arbeit wird unter anderem bei der Patientenbegleitung im Inselareal, der Kinderhort-Betreuung, dem Patientenbesuch mit dem Kioskwagen, auf der Station in der Kinderklinik oder dem Einsammeln von Rollstühlen erbracht. Die Freiwilligen arbeiten drei bis vier Stunden pro Woche. Die Einsätze werden seit 2014 von der Leiterin der Freiwilligenarbeit, Christa Bont, mit den Kliniken und dem medizinischen Personal koordiniert. 2018 haben die Freiwilligen 10 000 Einsatzstunden geleistet.
Hohe Sozialkompetenz und Verantwortungsbewusstsein
Freiwillige am Inselspital sind zum grössten Teil im Pensionsalter. Die Tätigkeiten sind beliebt, es melden sich mehr Interessierte als benötigt werden. Die Leiterin Christa Bont: «Die Freiwilligenarbeit spricht sich von selbst herum. Es freut mich, dass die Einsatzmöglichkeiten am Inselspital beliebt sind. Unsere Freiwilligen sind oftmals seit vielen Jahren und mit ganzem Herzen dabei». Voraussetzung für die Arbeit sind die Bereitschaft zu regelmässigen Einsätzen und eine gute körperliche Verfassung. Wichtig sind auch eine hohe Sozialkompetenz, gute Deutsch- und Fremdsprachenkenntnisse, Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit und Teamfähigkeit.
«Wir schenken Zeit»
Das Inselspital begeht das Jubiläum mehrfach. Alle Freiwilligen tragen während sechs Wochen den Button «Wir schenken Zeit». Im Haupteingang des Inselspitals und im Durchgang zum Kinderspital informieren Plakate mit Statements über die persönliche Motivation der Freiwilligen. Drei Kurzfilme portraitieren die Freiwilligen und ihre Einsätze. Am 20. Juni findet im Beisein des Direktionspräsidenten, Uwe E. Jocham, eine gemeinsame Feier statt.
Freiwilligenarbeit im Inselspital hat einen Namen: Miriam Leu
Miriam Leu, die Frau des damals stellvertretenden und späteren Insel-Direktors Fritz Leu und Mutter des heutigen Direktors Infrastruktur, Bernhard Leu, war die Initiantin und leitete die Freiwilligenarbeit während 22 Jahren. Sie hatte erkannt, dass neben dem ärztlichen Personal, den Pflegenden und weiteren Berufen auch Freiwillige einen Beitrag leisten können. Sie wollte damit den Spitalaufenthalt für Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen angenehmer gestalten. Weil keine Budgets zur Verfügung standen, war die Kreativität und die Überzeugungskunst von Miriam Leu gefragt. Sie gewann Kliniken, Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegende für ihre Idee. 1969 erfolgte der Start mit drei Freiwilligen. Diese fügten sich rasch in den Spitalalltag ein und wurden zu beliebten Kolleginnen und Kollegen. Die Freiwilligenarbeit fiel auf fruchtbaren Boden. Patienten waren erfreut über die unerwartete Unterstützung. Interessierte meldeten sich, um mitzumachen. Es erfolgten Anfragen von Spitälern in der ganzen Schweiz, die von den Erfahrungen profitieren und die Freiwilligenarbeit ebenfalls einführen wollten.
Zusätzliche Informationen zur Freiwilligenarbeit am Inselspital und am Spital Tiefenau sind auf der Website der Freiwilligen aufgeführt. Portraits über Freiwillige sind auf dem Youtube-Kanal Insel Gruppe abrufbar.