Die Insel Gruppe hat die Standortstrategie 2024 der Stadt-Land-Spitäler festgelegt. Sie hat dabei im Wesentlichen die 2018 definierte Angebotsstrategie bestätigt und offene Fragen geklärt. Alle bisherigen Standorte in Bern, Münsingen, Belp, Aarberg und Riggisberg werden weiterbetrieben. Die Spitäler des Medizinbereichs SLS sollen ihr Profil schärfen und noch besser auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten der Region abstimmen. Ebenso sollen die regionale Vernetzung und die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten und Institutionen verbessert werden.
Förderung der standortübergreifenden Zusammenarbeit
Mit der Fusion des Inselspitals und den fünf Spitälern der Spital Netz Bern AG entstand 2016 die Insel Gruppe. Im Zentrum steht das Inselspital (Universitätsspital Bern) mit Lehre, Bildung, Innovation und Forschung sowie Spitzenmedizin. Die Leistungsportfolios des Spitals Tiefenau und der Landspitäler Aarberg, Münsingen und Riggisberg fokussieren auf die wohnortsnahe Grundversorgung, die regionale Vernetzung, die ambulanten Angebote und die Rehabilitation. Das Leistungsangebot in Belp umfasst die geriatrische Rehabilitation sowie einen Alters- und Pflegeheimbereich. Die Insel Gruppe hat mit der Verabschiedung der Angebotsstrategie 2024 der SLS definiert, dass die regionalen Versorgungsbedürfnisse in der ambulanten und stationären Grundversorgung erfüllt werden. Dazu erfolgt die teilweise Ergänzung mit ambulanten spezialisierten Angeboten aus dem Inselspital. Die intensivere standortübergreifende Zusammenarbeit soll eine nachhaltige Entwicklung sicherstellen.
Spezialisierung des Stadtspitals und der Landspitäler
Standortübergreifende Behandlungsmodelle werden in den SLS weiter etabliert. Bisher werden diese z.B. in der Neurologie (Behandlung im Inselspital und Rehabilitation in Riggisberg) oder der Geriatrie (Behandlung im Inselspital oder Tiefenauspital anschliessend Geriatrische Rehabilitation in Belp) praktiziert. Ausgebaut wird auch der Personaleinsatz über mehrere Standorte. So wird seit Juli 2019 die Chirurgie in Münsingen durch den Chefarzt der Chirurgie Tiefenau betreut.
In Münsingen wird das Spital am heutigen Standort weiterbetrieben, auf einen Neubau an einem anderen Standort wird verzichtet. Bei Bedarf wird das Leistungsangebot angepasst, namentlich die Geburtshilfe soll gestärkt werden. Die Zusammenarbeit mit regionalen Partnern, die das Leistungsangebot ergänzen, wird weiterverfolgt.
In Belp wird die Geriatrische Rehabilitation ausgebaut. Der verbleibende Alters- und Pflegeheimbereich soll mit einem Kooperationspartner gestärkt werden.
In Riggisberg wird die Neuro-Rehabilitation mit zusätzlichen Plätzen ausgebaut. Das Leistungsangebot wird weitergeführt und angepasst sowie mit ambulanten spezialisierten Angeboten ergänzt. Zudem wird die Zusammenarbeit mit weiteren Institutionen vor Ort angestrebt (z.B. Alters- und Pflegeheime). Die Grundversorgung im Gantrischgebiet wird auch künftig sichergestellt.
In Aarberg wird die Altersmedizin durch die Vernetzung mit Alters- und Pflegeheimen gestärkt. Die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten soll weiter verstärkt werden. Zusätzlich soll mit der Ergänzung fehlender Angebote die Versorgung im Seeland gewährleistet werden.
Im Spital Tiefenau wird ein Rehabilitationsangebot entwickelt, das allen Spitälern der Insel Gruppe zur Verfügung stehen wird. Mit der Umsetzung des Projekts «ambulantes Operieren» wird die integrierte stadtnahe Versorgung verbessert. Geplant ist auch, dass die Chirurgie Tiefenau das chirurgische Angebot aller Landspitäler koordiniert und sicherstellt.