Der Neubau der Frauenklinik an der Effingerstrasse 102 wurde 2002 von der Universitätsklinik für Frauenheilkunde bezogen. Im Februar 2007 übergab der Kanton Bern als Bauherr dem Inselspital das Gebäude der Frauenklinik im Baurecht. Wenig später traten statische Probleme an der Fassade auf, mit Einsturzgefahr bei einem Erdbeben. Das Inselspital ergriff Sofortmassnahmen, damit der Betrieb vorab sichergestellt werden konnte. Im Herbst 2014 traf die damalige Leitung der Insel Gruppe den Grundsatzentscheid, das Gebäude grundlegend zu sanieren, mit einer temporären Auslagerung der Universitätsklinik für Frauenheilkunde.
Nutzungskonzept mit neu zwei Universitätskliniken
2018 zog die Universitätsklinik für Frauenheilkunde provisorisch ins Theodor-Kocher-Haus. Gleichzeitig wurde die Gebäudeplanung weiter konkretisiert und entschieden, dass neben der Universitätsklinik für Frauenheilkunde neu auch die Universitätsklinik für Augenheilkunde einziehen wird. Die Gesamtkosten des Bauprojekts mit dem neuen Nutzungskonzept liegen bei rund 110 Millionen Franken. Der Vollbetrieb ist Ende 2022 geplant. Die Auswirkungen von COVID-19 auf den Termin sind zurzeit allerdings nicht abschätzbar.
Wichtiger Meilenstein im Masterplan des Inselspitals
Die Erneuerung der Frauenklinik ist ein wichtiger Meilenstein in der Umsetzung des Masterplans des Inselspitals. Im Zentrum des Masterplans steht derzeit der Neubau des Hauptgebäudes des Inselspitals (geplante Eröffnung: 2023). Der vom Stimmvolk im März 2015 abgesegnete Masterplan verfolgt das Ziel, dass das Inselspital auch in Zukunft die Patientinnen und Patienten bestmöglich und kosteneffizient betreuen kann und gleichzeitig den Ansprüchen der Bevölkerung bezüglich Verkehr und Naherholung Rechnung getragen wird. Zudem wird mit der Realisierung des Masterplans der medizinische Forschungs- und Entwicklungsstandort Bern als internationales Kompetenzzentrum weiterentwickelt und gestärkt.
Mit dem Auszug der Universitätsklinik für Frauenheilkunde aus dem Theodor-Kocher-Haus in die neu sanierte Frauenklinik im Jahr 2022 kann die Aufstockung des Theodor-Kocher-Hauses umgesetzt werden, um Raum für andere Universitätskliniken zu schaffen. Dies ist eine Voraussetzung für die Ausserbetriebnahme und den Rückbau des alten Bettenhochhauses des Inselspitals. Mit der Verortung der Universitätsklinik für Augenheilkunde im Gebäude der Frauenklinik an der Effingerstrasse 102 wurde eine finanzierbare, zukunftsfähige Lösung für die Augenklinik für die Phase nach Abbruch des Bettenhochhauses gefunden.
Chronologie der Frauenklinik an der Effingerstrasse 102
2002 | Einzug der Universitätsklinik für Frauenheilkunde. |
2007 (Feb) | Mit Baurechtsvertrag hat der Kanton dem Inselspital Eigentum und Baurecht übertragen. Übergang von Nutzen und Gefahr an das Inselspital ab 1. April 2004. |
2007 (Mai) | Feststellung erster statischer Mängel bei einer Routineuntersuchung. |
2007 (Mai) | Auftrag Inselspital: Expertise mit detaillierter Abklärung der Statik. |
2007 (Dez) | Expertise bestätigt Probleme mit Statik der Südfassade. |
ab 2007 (Dez) | Sofortmassnahmen: Anbringen von Stabilisatoren an der Südfassade und Permanentmessungen. |
2011 | Planung Szenarien: Instandsetzung, provisorischer Standort, Abriss mit Neubau. |
2014 | Entscheid Instandsetzung (ca. 100 Mio. Franken) mit temporärer Auslagerung der Universitätsklinik für Frauenheilkunde. |
2018 | Auslagerung der Universitätsklinik für Frauenheilkunde ins Theodor-Kocher-Haus an der Friedbühlstrasse. |
2018/2019 | Gebäudeplanung und Nutzungskonzept. Evaluation und Entscheid für die Universitätsklinik für Augenheilkunde als Partnerklinik. |
2020 | Insel Gruppe beschliesst 110 Mio Franken zur Erneuerung des Gebäudes, um dort die Universitätskliniken für Frauenheilkunde und Augenheilkunde zu konsolidieren. |
Ende 2022 | Geplanter Einzug der Universitätskliniken für Frauenheilkunde und Augenheilkunde (Auswirkungen von COVID-19 zurzeit nicht abschätzbar). |