Eine saubere und intakte Umwelt, ein verträgliches Klima sowie ein angenehmes Arbeitsumfeld sind wichtig für die Gesundheit. Als eine der grössten Arbeitgeberinnen im Kanton Bern sowie als eine der grössten Infrastrukturen des Landes nimmt die Insel Gruppe ihre Verantwortung wahr. Deshalb fördert sie nachhaltiges Handeln und Wirtschaften nicht nur auf strategischer Ebene, sondern ruft die Fachexpertise der Mitarbeitenden auch in deren Alltag ab. Denn durch ihre Erfahrung und Kenntnisse, können sie wesentlich zur Optimierung der Abläufe beitragen – und sie erkennen das Potential, um die Nachhaltigkeit im Betrieb zu verbessern.
Deshalb hat die Insel Gruppe im September 2022 einen Nachhaltigkeitspreis ins Leben gerufen und eine Ausschreibung eröffnet für Mitarbeitende, um Ideen und Projekte einzureichen zur Förderung der Nachhaltigkeit in den Themen Mensch, Ressourcen, Klima und Energie, Mobilität sowie Infrastruktur und Areal.
Eines ist dabei deutlich geworden: In den Mitarbeitenden der Insel Gruppe schlagen grüne Herzen! Das Interesse am Nachhaltigkeitspreis war enorm. Die Nachhaltigkeitskommission durfte beinahe vierzig eingereichte Projekte und Ideen beurteilen. Darunter waren viele kreative Ansätze, die zeigen, wie sehr sich Mitarbeitenden der Insel Gruppe mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen – und Ihre Ideen neben dem Tagesgeschäft auch umsetzen. Vier Projekte überzeugten die Jury so sehr, dass sie im Bewertungsverfahren dieselbe Punktezahl erreichten und jeweils zu zweit auf Platz zwei und drei landeten. Das Preisgeld von insgesamt 5 000 CHF wollen die Gewinnerinnen und Gewinner gleich wieder in nachhaltige Projekte investieren.
Die Verleihung des ersten Nachhaltigkeitspreises ist ein neuer Meilenstein der Insel Gruppe auf dem Weg hin zum nachhaltigen Spital. Denn die Insel Gruppe bekennt sich klar zur Umwelt- und Gesundheitsförderung und sendet damit ein wichtiges Signal in die Spitalbranche und in die Gesellschaft.
Die Siegerprojekte
1. Platz:
Vogelvielfalt Tiefenau
Mit einer neuen Wasserstelle die Artenvielfalt fördern – so lautet die Grundidee des Projekts. In den letzten Jahren errichtete das Gärtnerei-Team Tiefenau über 160 Nistplätze für Vögel auf dem gesamten Areal. Um die Vielfalt der Vögel weiter zu fördern, fehlte es bislang an Wasserquellen. Die neue Trinkwasserstelle setzt dem ein Ende und sorgt obendrauf für ein noch besseres Nahrungsangebot, denn das stehende Wasser lockt diverse Insekten an. Mit dem Projekt unterstützt das Team eine gesunde Artenvielfalt und gibt Vögeln wie Insekten einen wertvollen Lebensraum mitten im Siedlungsraum zurück.
2. Platz:
Foodsave Hotellerie
Die Hotellerie der Insel Gruppe engagiert sich bereits seit Jahren intensiv für die Reduktion von Lebensmittelabfällen in den Insel-Restaurants, bei den Patientinnen- und Patientenmahlzeiten und in den Küchen. 2021 bestimmten die Abteilungen der Hotellerie sogar «Foodsave Botschafterinnen und -botschafter», um kreative Ideen zum nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln noch einfacher umzusetzen. 2021/22 lancierte die Hotellerie eine Vielzahl effizienter Massnahmen gegen Foodwaste: Etwa die Anpassung des Bestelltools für Patientenverpflegung, wodurch rund 20 000 Dessert-Portionen pro Jahr nicht im Müll landen! Die vielfältigen Bemühungen für dieses gesamtgesellschaftliche Problem verdienen jede Unterstützung.
Desfluran-Stopp
Desfluran ist ein beliebtes Narkosegas, das weltweit Einsatz findet. Der Nachteil: Es zählt zu den Treibhausgasen und überlebt in der Atmosphäre zwischen 9 und 21 Jahren. Die Universitätsklinik für Anästhesiologie am Inselspital stoppte deshalb per Ende 2021 jegliche Verwendungen, als die klimaschädigende Wirkung der Substanz bekannt wurde. Bei einem CO2-Äquivalent von 893 kg erreichte sie so eine jährliche Ersparnis von über 405 000 kg CO2. Das Beispiel der Klinik für Anästhesiologie zeigt, dass der Spitalalltag enormes Potenzial für die Reduktion von Treibhausgasemissionen birgt.
3. Platz:
Kartontrennung
Auf der Intensivstation der Kinderklinik werden grosse Mengen an Medikamenten benötigt, die in einer Kartonverpackung stecken. Das sind pro Schicht 10– bis 15 Kartonpackungen, die bislang im Abfall landeten. Eine Expertin Intensivpflege organisierte deshalb in der zentralen Anlaufstelle, dem Stützpunkt Pflege eine Kartonsammlung, die einmal pro Schicht korrekt recycelt wird. Das Projekt erkannte eine «unscheinbare» Problematik und fand einen Weg, pragmatisch und ohne grossen Zeitaufwand zu einer nachhaltigeren Insel Gruppe beizutragen.
Phosphatfreie Steri
Für private Haushalte sind phosphathaltige Reinigungsmittel schon lange verboten, für den industriellen Gebrauch hingegen gab es bislang keine gleichwertige Alternative. Phosphat führt in den Seen zu Algenwachstum, wodurch der Sauerstoffgehalt des Seewassers reduziert wird. Dies wiederum führt zu Fischsterben. Bei einem Verbrauch von 2400 Litern Reinigungsmittel, die für 20 000 Reinigungschargen pro Jahr reichen, kann mit einem Alternativmittel in Zukunft auf 240 kg Phosphat verzichtet werden. Die Umstellung auf das ökologisch verträglichere Alternativprodukt erfolgte im November 2022. In der Schweiz ist die Insel der erste Kunde, der hier mit gutem Beispiel vorangeht.
Auswahlkriterien der Jury
Die Jury, bestehend aus der Fachstelle Nachhaltigkeit sowie der Nachhaltigkeitskommission, bewerteten die eingereichten Projekte nach den Kriterien:
- Eigeninitiative
- Originalität
- Sichtbarkeit im Alltag; Anwendbarkeit in anderen Kliniken und Bereichen
- Impact im Verhältnis zum Aufwand
Beispielloses Engagement
Die Nachhaltigkeitskommission bedankt sich bei allen Teilnehmenden, die sich mit einer Idee oder einem Projekt beteiligten. «Es ist überwältigend, zu sehen, wie stark sich die Mitarbeitenden der Insel Gruppe für mehr Nachhaltigkeit in ihrer Arbeitsumgebung einsetzen und sich kreativ mit neuen Lösungen einbringen. Wir freuen uns, wenn dieses Engagement andere Abteilungen und Bereiche inner- und ausserhalb der Insel Gruppe inspiriert und zum Kopieren und Weiterentwickeln anregt», Nina Tammler, Leiterin Fachstelle Nachhaltigkeit.
Feierliche Preisverleihung
Am 6. Dezember wurden die Siegerprojekte in feierlichem Rahmen und im Beisein von Verwaltungsratspräsident Prof. Dr. Bernhard Pulver prämiert.