Am Montagnachmittag kommt eine junge Frau mit starken Schmerzen im geschwollenen linken Bein ins Inselspital Bern. Sie ist in der zehnten Woche schwanger. Bei der Untersuchung wird klar, dass sie eine massive Thrombose der Beckenvenen und der unteren herznahen Hohlvene hat. Die Gefahr einer Lungenembolie mit plötzlichem Herztod ist gross, weil sich das Blutgerinnsel nahe des Herzens frei bewegt. In der Folge bespricht ein Team aus Ärztinnen und Ärzten der Universitätskliniken für Angiologie, Frauenheilkunde, Hämatologie und Herzchirurgie am Inselspital Bern das beste Vorgehen.
Schonende Entfernung des Gerinnsels ohne Röntgenstrahlen
Der erfahrene Angiologe Prof. Dr. med. Nils Kucher wird beauftragt, die Thrombose der Patientin mit einem weltweit erstmals angewandten Vorgehen zu entfernen. Ziel ist, das Leben der Patientin zu retten, die Schwangerschaft intakt zu halten und eine Schädigung des Embryos zu vermeiden. So beginnt am Dienstag kurz nach dem Mittag die komplett strahlungsfreie Auflösungsbehandlung zur Entfernung des lebensgefährlichen Gerinnsels.
Patientin konnte Inselspital verlassen
In der Ultraschallkontrolle am Mittwoch die Entwarnung: Die Thrombose hat sich vollständig aufgelöst und dem Embryo geht es gut. Noch am selben Abend kann die Patientin das Inselspital Bern beschwerdefrei verlassen.