PSMA-Liganden-Therapie beim metastasierten Prostatakarzinom

Die im Inselspital seit 2019 angebotene, sogenannte PSMA-Therapie ist die einzige, von den Behörden offiziell genehmigte Drittlinientherapie des metastasierten Prostatakarzinoms in der Schweiz.

Der erste Patient in der Schweiz wurde im August 2019 in der Universitätsklinik für Nuklearmedizin am Inselspital Bern therapiert. Seitdem wird die palliativ eingesetzte Therapie bei uns routinemässig durchgeführt.

 

Anwendungsgebiet und Einschlusskriterien

Die PSMA-Therapie setzt dort an, wo vorausgegangene Therapien beim Prostatakarzinom nicht mehr ausreichend wirken. Welcher Patient für die Therapie in Frage kommt, wird in interdisziplinären Tumorboards entschieden. Neben der ausreichenden PSMA-Expression des Tumors, welches in der PSMA-PET/CT sichtbar gemacht wird, sind weitere Einschlusskriterien eine hinreichende Knochenmarkreserve und suffiziente Nierenfunktion. Eine besondere Vorbereitung bedarf es bei der PSMA-Therapie nicht. 

 

Erfahrungen und Wirkungspotential

Die Erfahrungen der vergangenen Monate zeigen, dass bei etwa 1/3 der Patienten die Therapie sehr gut wirkt und z.T. im ersten Zyklus zu vielversprechenden und lebensqualitätssteigernden Ergebnissen führt, auch wenn grundsätzlich keine Heilung in Aussicht gestellt werden kann. Bei einem weiteren Drittel kann man den Tumor zumindest für eine Weile in seinem weiteren Wachstum hemmen. Bei Patienten, die gut auf die Therapie ansprechen, zeigt sich ein durchschnittlich 4-5-monatiges progressionsfreies Überleben.

 

 

Weiterführende Informationen:

 

Text & Bildmaterial: AR / SL