Die Behandlung von Prostatakrebs, dem häufigsten Krebs bei Männern, ist anspruchsvoll und erfordert ein umfassendes, hochwertiges Gesundheitsmanagement. Weil die Qualität bei der Diagnose wie auch in der Behandlung international stark heterogen ist, hat die Europäische Gesellschaft für Urologie (European Association of Urology - EAU) ein Framework entwickelt und Kriterien festgelegt, um jene Kliniken zu identifizieren, die auf dem Gebiet die höchste Qualität erbringen. Der Ansatz, der auch eine Qualitätskontrolle umfasst, ist eine Neuerung, die nicht nur die laufende Qualitätssteigerung ermöglicht, sondern auch zur Standardisierung der Prostatakrebsbehandlung beiträgt.
Klinische Behandlung, Forschung und Ausbildung
Prostatakrebs verlangt nach einem multidisziplinären Ansatz in der Diagnostik und in der Therapie, der aus der Erfahrung ausreichend behandelter Fälle schöpft. Deshalb ist die Behandlungsqualität in Kliniken mit grösseren Fallzahlen allgemein besser standardisiert und damit auch erfolgreicher.
In den Beurteilungskriterien klinische Behandlung, Forschung und Ausbildung beurteilt die EAU das Kernteam, die assoziierten Dienste, die diagnostischen wie auch therapeutischen Ansätze ebenso wie Art der klinischen Forschung und den Umgang mit den Daten sowie die Beurteilung der Ergebnisse sowie prospektive Studien und die Art und der Umfang der angebotenen Ausbildungsprogramme. Auch die implementierten Qualitätssicherungs- und Qualitätskontrollverfahren bezogen auf klinische Behandlung, Forschung und Ausbildung fliessen in die Beurteilung ein.
Diese umfassende Beurteilung auf der Basis eines Expertenkonsenses stellt hohe Ansprüche, die bislang lediglich zehn Kliniken in Europa erfüllt haben - eine dieser Kliniken ist die Universitätsklinik für Urologie des Inselspitals.
Umso erfreuter zeigt sich Prof. Dr. med. George N. Thalmann, Klinikdirektor und Chefarzt der Universitätsklinik für Urologie am Inselspital über die Auszeichnung: «Wir verfolgen seit Jahren einen umfassend kooperativen und interdisziplinären Ansatz, weil wir davon überzeugt sind, dass Patientenorientierung und Spitzenmedizin nur dann wirklich zusammenfinden, wenn wir uns in der Klinischen Behandlung, Forschung und Ausbildung stetig verbessern. Diese Auszeichnung bestätig uns in unserem Bestreben, unseren Patienten mit Prostatakrebs bessere und neue Therapien, positivere Aussichten und mehr Lebensqualität anzubieten.»