Die Abteilung für Universitäre Neurorehabilitation am Standort Riggisberg ist operationell zwischen dem neurologischen Notfallzentrum, den neurologisch-neurochirurgischen Überwachungsstationen (Stroke-Unit und Intermediate Care), der Früh- und Akut-Neurorehabilitation und der ambulanten Neurorehabilitation am Standort Inselspital angesiedelt. Die rehabilitativen Massnahmen und die Beurteilung durch die Triage-Oberärztin bzw. den Triage-Oberarzt der Neurorehabilitation beginnen bereits auf den Überwachungsstationen.
Persönlicher Dialog auch über Videokonferenz
Die vernetzten Therapeutenteams behandeln die Patientinnen und Patienten auf den Überwachungsstationen sowie während der neurologischen Früh- und Akutrehabilitation gemäss einheitlicher Therapiekonzepte, die dem neusten Stand der wissenschaftlichen Forschung entsprechen. Bei einem Wechsel nach Riggisberg werden Letztere weiterverfolgt, so dass die Patientinnen und Patienten vom ersten Tag an auf ihren Erfolgen aufbauen können. Die intensive standortübergreifende Zusammenarbeit wird kontinuierlich weiter vertieft. Anfang 2020 übernahmen Sandra Schaller als Leiterin Logopädie und Colette Carroz als Leiterin Ergotherapie die Gesamtleitung der jeweiligen Fachbereiche beider Standorte. Dieses Konzept hat sich in der Vergangenheit im Bereich Neuropsychologie bereits bestens bewährt. «In Kürze wird der regelmässige persönliche Dialog der Behandlungsteams auch über eine Videokonferenz möglich sein, was die räumliche Distanz gefühlt schrumpfen lässt», so Dr. med. Julia Müllner, Stellvertretende Leiterin der Abteilung für Universitäre Neurorehabilitation.
Im Anschluss an die stationäre Neurorehabilitation werden die Therapien ambulant interdisziplinär fortgesetzt. Das Inselspital bietet im ambulanten Sektor ebenfalls das gesamte Spektrum aus Neuropsychologie, Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie. Zudem begleiten die Therapeutinnen und Therapeuten sowie die Ärzteteams der Neurorehabilitation den Wiedereinstieg in den Beruf und den Weg zurück ins Leben. «Die engmaschige Zusammenarbeit der Abteilungen für Universitäre Neurorehabilitation an beiden Standorten ermöglicht eine maximale Behandlungskontinuität», sagt Dr. med. Oliver Höfle mit Überzeugung. Für den Leitenden Arzt Neurorehabilitation am Standort Riggisberg zahlt sich dieses Konzept für alle aus: «Unsere Patientinnen und Patienten werden von spezialisierten Therapieteams betreut. Diese arbeiten als interdisziplinäre Einheit und profitierten vom Wissenstransfer aus dem Anna-Seiler-Haus», so Oliver Höfle. Gleichzeitig bietet das Spital Riggisberg eine hervorragende Infrastruktur.
Reha-Klinik im Akutspital
Auch Standortleiterin Beatrice Meier ist der Meinung, dass die Universitäre Neurorehabilitation über ein erfolgreiches Angebot verfügt. Entsprechend soll die heutige Bettenkapazität infolge freiwerdender Kapazitäten und aufgrund der grossen, überregionalen Nachfrage bis ins Jahr 2021 erweitert werden. «Gleichzeitig», betont Beatrice Meier, «bleibt das Spital Riggisberg ein Akutspital mit umfangreicher diagnostischer Ausstattung inklusive Neuro-Computertomographie und der fachlichen, beratenden Unterstützung durch die Bereiche Innere Medizin und Chirurgie.» Dabei kommt die gute Ausstattung des Hauses Schlaganfallpatientinnen und patienten in verschiedener Hinsicht zugute, zumal sie das vaskuläre Risikoprofil mit jenen Personen teilen, die einen Herzinfarkt erlitten haben und häufig unter internistischen Begleiterkrankungen leiden. Die konsiliarische Mitbehandlung durch die Fachbereiche Chirurgie und Innere Medizin reicht von der Frakturbehandlung bis zur Langzeit-EKG-Ableitung.
VITA 01/20
Diesen sowie weitere Artikel finden Sie in der aktuellsten Ausgabe des VITA-Magazins, welches im Spital Riggisberg aufliegt und auch online verfügbar ist.