Das Therapieteam Belp tanzt im Institut für Physiotherapie der Insel Gruppe aus der Reihe: Es ist interdisziplinär aufgestellt und bringt so neu auch die Fachbereiche Ergotherapie und Logopädie ins Institut. «In der Rehabilitation, insbesondere in der Geriatrischen Rehabilitation, ist die interdisziplinäre Therapie zentral. Wir arbeiten so eng zusammen, dass es wichtig ist, dass wir als Einheit zusammenbleiben können», erklärt Gerd Böger, Teamleiter Therapien des Spitals Belp. «Wir haben so viele Schnittstellen zwischen den Therapiebereichen und es gibt zahlreiche Fragestellungen, die für uns alle relevant sind. Dazu gehören zum Beispiel an die Patientin bzw. den Patienten angepasste Richtlinien und Empfehlungen aus allen Therapiebereichen, die dann vom gesamten Reha-Team umgesetzt werden», ergänzt Marietta Sutthaloung, Ergotherapeutin und stellvertretende Teamleiterin Therapien am Spital Belp. Gleichzeitig bleibt auch die Zusammenarbeit mit der Pflege und der Ärzteschaft, mit der Sozialberatung, mit den Mitarbeitenden der Bettendisposition und dem Sekretariat zentral. Der fachliche Austausch mit der Geriatrischen Universitätsklinik, der das Therapieteam Belp bis vor Kurzem noch angehörte, wurde neu strukturiert und spielt auch in Zukunft eine wichtige Rolle.
Chance Wissenstransfer
Innerhalb der Insel Gruppe veranlasste das Institut für Physiotherapie die Vereinheitlichung vieler Standards und Prozesse. «Vieles ist so bedeutend einfacher geworden. Vor einiger Zeit wurde am Institut ein Arbeitsprozess digitalisiert, der die Nahrungsaufnahme bei Schluckstörungen erfasst. «Wir konnten das direkt so übernehmen», erzählt Marietta Sutthaloung. Gleiches gilt, wenn am Institut ein neues telemedizinisches Angebot etabliert wird, das dann von den Teams an Kliniken und Spitälern übernommen werden kann. Ausserdem können alle Mitarbeitenden an den Weiterbildungen und internen Fortbildungen des Instituts teilnehmen. «Auch wir Ergotherapeutinnen können von diesem Zusammenschluss bei fachübergreifenden Themen profitieren. Für den ergänzenden fachspezifischen Austausch besteht ein guter Kontakt zu Ergotherapie-Teams innerhalb der Insel Gruppe», ergänzt sie.
In vielerlei Hinsicht unterscheidet sich die Therapie am Spital Belp aber auch von derjenigen in einem Akutspital. Das Spital Belp ist nämlich der einzige Standort der Insel Gruppe mit einer Geriatrischen Rehabilitation, weshalb es eigene, massgeschneiderte Prozesse und Standards braucht. Denn Patientinnen und Patienten, die hier behandelt werden, zeichnen sich durch eine Polymorbidität aus und haben verschiedene geriatrische Diagnosen. «Wir behandeln nicht nur den Patienten, der beispielsweise ein neues Hüftgelenk hat, sondern müssen all seine kognitiven, physischen und psychischen Voraussetzungen sowie die Wohn- und Familiensituation miteinbeziehen», erklärt Gerd Böger. Während durchschnittlich drei Wochen werden Patientinnen und Patienten hier auf die Rückkehr nach Hause vorbereitet und entsprechend geschult. Die Unterstützung reicht von Sturzprophylaxe bis hin zur Organisation von Hilfsmitteln, die die Patientin oder der Patient dann daheim im Alltag braucht; bei Bedarf gehört auch die Organisation von weiterführenden Therapien dazu. «Nicht nur wir gewinnen durch den Anschluss an das Institut für Physiotherapie. Auch umgekehrt profitiert das Institut von unserer hohen Expertise im Bereich der interdisziplinären Geriatrischen Rehabilitation», beschreibt Gerd Böger die Win-win-Situation.
VITA 02/20
Diesen sowie weitere Artikel finden Sie in der aktuellsten Ausgabe des VITA-Magazins, welches im Spital Belp aufliegt und auch online verfügbar ist.