Das Arbeiten im technischen Dienst ist kein Beruf, der im Hintergrund abläuft, im Gegenteil. «Mit unserer Arbeit kommen wir mit sehr vielen Bereichen in Kontakt und spüren direkt Feedback und Dankbarkeit. Das kann gerade für Lernende in unserem Bereich sehr motivierend sein», meint der Berufsausbildungsverantwortliche und stellvertretende Fachbereichsleiter Thomas Linder. So ein Lernender ist Manuel Scherrer. Er beginnt nun sein zweites Ausbildungsjahr zum Fachmann für Betriebsunterhalt. Er ist sozusagen ein Unikat im Spital Münsingen, denn pro Ausbildungszeit gibt es nur diesen einen Lernenden im technischen Dienst.
«Für mich war immer klar, dass ich einen handwerklichen Beruf machen möchte. Ich bin eine Person, die sich bewegen muss. Ein Job, bei dem ich nur am Computer sitze, wäre nichts für mich», beschreibt Manuel seine Motivation. Er schnupperte als Maler, Schreiner und Sanitärinstallateur «Arbeitsluft», bevor er den entscheidenden Tipp seines Vaters erhielt, sich den Betriebsunterhalt im Spital Münsingen anzuschauen. «Es hat mir sofort gefallen, ich kann mir nicht Besseres vorstellen », sagt er über die Entscheidung für seinen Beruf.
Der 17-Jährige arbeitet im technischen Dienst mit seinem Berufsbildner in einem kleinen Team. Das hat Vorteile, so Thomas Linder: «Wir haben keine Fachteams für die einzelnen Bereiche, wie es sie am Inselspital gibt. Wir arbeiten fachübergreifend. Die Ausbildung umfasst das ganze Spektrum der Tätigkeiten. Das macht die Arbeit sehr spannend und vielseitig.»
Die 3-jährige Ausbildung Fachfrau/Fachmann Betriebsunterhalt wird an den Standorten der Insel Gruppe in Aarberg, Riggisberg und Münsingen angeboten und schliesst mit der Prüfung zum Eidgenössischen Fachausweis ab.
«Ich besuche jede Woche einen Tag lang die Berufsschule. Im ersten Lehrjahr konzentrieren wir uns auf das Thema Reinigung, im zweiten Jahr auf die Gartenarbeit und im dritten auf den Fachbereich Gebäudeunterhalt. », erklärt Manuel Scherrer über den Aufbau der Ausbildung.
Zum Ausbildungsbetrieb und zur Berufsschule kommen als drittes Standbein der Ausbildung die überbetrieblichen Kurse hinzu. Sie ergänzen die Ausbildung in der beruflichen Praxis und die schulische Bildung in jenen Bereichen, in denen die zu erlernende Berufstätigkeit dies erfordert.
Ganz ohne Computerarbeit kommt Manuels Beruf dann doch nicht aus. «Die ganze Dokumentation wurde digitalisiert. Wir haben ein einfach zu bedienendes Programm für die Administration und die Arbeitsabläufe », so Thomas Linder. Auch wenn diese Applikationen nicht mehr wegzudenken sind, hat die Digitalisierung den Beruf bis heute nicht wesentlich verändert.
VITA 03/19
Diesen sowie weitere Artikel finden Sie in der aktuellsten Ausgabe des VITA-Magazins, welches im Spital Münsingen aufliegt und auch online verfügbar ist.