Eine Aortendissektion ist lebensbedrohlich: Wenn die innere Gefässwand der Hauptschlagader (Aorta) einreisst, fliesst Blut zwischen die Wandschichten. Das kann dazu führen, dass die Hauptschlagader komplett durchreisst und verschiedene Organe nicht mehr ausreichend durchblutet werden. 50% der Patienten überleben die ersten 24 Stunden ohne Operation nicht. Das heisst, eine rasche und korrekte Diagnose ist bei dieser seltenen Krankheit von entscheidender Bedeutung. Noch vor wenigen Jahrzehnten endeten die meisten Krankheitsfälle mit dem Tod; heute können sie meist rechtzeitig behandelt werden.
Aufklärung ist essentiell, denn die Krankheit ist nicht leicht erkennbar. Die schleichende Erweiterung der Hauptschlagader, die zu einer Dissektion führen kann, ist symptomlos. Die Risikofaktoren sind unterschiedlich; Bluthochdruck, Erbkrankheiten oder Bindegewebsschwäche gehören dazu. Wie macht sich eine Aortendissektion bemerkbar? Woraus können Ärzte und Betroffene schliessen, dass eine solche vorliegt? Welches sind die Warnzeichen und was kann präventiv getan werden? Und vor allem wie lässt sich die Krankheit behandeln? Diese Fragen sind Themen am Welttag der Aortendissektion am 19. September. Spezialisten klären Kolleginnen und Kollegen sowie die Öffentlichkeit über die Krankheit auf, und Patientinnen und Patienten treffen sich zum Erfahrungsaustausch. Der Tag wird dieses Jahr weltweit an 16 Orten begangen – vor allem in den USA und Skandinavien - und erstmalig auch in der Schweiz. Unter der Leitung von Prof. Thierry Carrel werden im Zentrum für Herz- und Gefässchirurgie am Inselspital jährlich rund 400 Eingriffe an den Aorta geleistet, mehr als in anderen Zentren der Schweiz. Es ist Thierry Carrel ein Anliegen, den Welttag der Aortendissektion zu nutzen und über die Krankheit zu informieren. Er möchte aufzeigen, was die Medizin heute auf diesem Gebiet zu leisten vermag und welche Behandlungskonzepte das Zentrum für Herz- und Gefässchirurgie der Insel Gruppe anbieten kann.