Marco Sieber: Von der robotergeschützten Chirurgie zum angehenden Astronauten

Als zweiter Schweizer schafft Marco Sieber den Sprung für eine Astronautenausbildung bei der ESA. Der 33-jährige Arzt hat sich im Rahmen seiner Doktorarbeit an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde am Inselspital Bern dem Thema der robotergestützten Chirurgie gewidmet und war als Assistenzarzt für Notfallmedizin am Inselspital tätig.

Die Wahl von Marco Sieber spricht für seine Fähigkeiten: Er ist Arzt, arbeitet am Spital Biel als Urologe und hat sich schon früh für Technologie interessiert. 

Marco Sieber absolvierte 2007 in Burgdorf BE die Maturität und zwei Jahre danach folgte die Ausbildung als Fallschirmjäger bei der Armee. Mit dem Studium der Medizin an der Universität Bern wurde er mit der besten Abschlussprüfung für sein Arztdiplom ausgezeichnet und beschäftigte sich im Rahmen seiner Doktorarbeit an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde des Inselspitals Bern mit der robotergestützten Chirurgie. In einer Studie wurde am Modell die Leistung von Teilnehmenden mit unterschiedlichen laparoskopischen Erfahrungen, mit und ohne Hilfe eines handgehaltenen laparoskopischen Roboters, verglichen. 20 Gynäkologinnen und Gynäkologen mit Erfahrung in laparoskopischer Chirurgie und 25 Medizinstudentinnen und Medizinstudenten ohne jegliche Erfahrung in Chirurgie mussten standardisierte laparoskopische Aufgaben durchführen. In der Studie konnte nachgewiesen werden, dass im Vergleich zur konventionellen Chirurgie, der laparoskopische Roboter das Nähen in schwierigen Winkeln und das Schneiden entlang komplexer Strukturen deutlich erleichtert. Die Studie wurde 2017 im Surgical Endoscopy, einer der wichtigsten Zeitschriften in der Endoskopischen Chirurgie, veröffentlicht.

Im Frühjahr 2023 wird Marco Sieber nun eine zwölfmonatige Grundausbildung im Europäischen Astronautenzentrum der ESA antreten.

Die Frauenklinik gratuliert Marco Sieber ganz herzlich für das bislang Erreichte und wünscht ihm in seiner neuen Berufung als frischgekürten baldigen Weltraumfahrer alles Gute!