Behandlung

In der Frauenklinik am Inselspital werden alle Behandlungen von hochspezialisierten und erfahrenen Ärztinnen und Ärzten durchgeführt. Unterstützt werden sie von ausgewiesenen Pflegefachpersonen. Dabei konzentrieren wir uns nicht nur auf die medizinischen Aspekte der Erkrankung, sondern beziehen auch psychosoziale Folgen in unsere Arbeit mit ein.

Selbstverständlich werden sämtliche Behandlungsoptionen mit unseren Patientinnen und zuweisenden Gynäkologinnen oder Hausärzten besprochen. Wir nehmen uns Zeit für Ihre Fragen und treffen Entscheide über die Behandlung gemeinsam und allseitig gut informiert.

Die Behandlung besteht meistens aus der operativen Entfernung des Tumors am Eierstock. Dabei wird das Gewebe noch während des Eingriffs sofort durch die Pathologen untersucht. In 90 bis 95% der Fälle haben wir so umgehend Gewissheit darüber, ob es sich um eine gutartige oder eine bösartige Veränderung handelt. Falls dies mit der Patientin im Vorfeld so vereinbart wurde, wird die notwendige Behandlung bei einem bösartigen Befund in der gleichen Operation durchgeführt. Dadurch kann ein Folgeeingriff verhindert werden.

Der Eingriff erfolgt, wenn immer möglich, minimalinvasiv, das heisst mittels kleiner Einschnitte in die Bauchdecke für die Instrumente. Dieses moderne Verfahren ist aber nicht in allen Fällen möglich. Im Vordergrund steht die erfolgreiche Behandlung. Abhängig von der jeweiligen Situation kann dafür auch ein grösserer Eingriff nötig sein, der einen Bauchschnitt erfordert.

Häufig sind von einer Operation mehrere Organe und Gefässe betroffen. Entscheidend für den Therapieerfolg ist, dass der Tumor möglichst vollständig entfernt werden kann. Im Anschluss an die Operation ist häufig eine Chemotherapie empfohlen. In einzelnen Fällen kann diese auch schon vor der Operation begonnen werden. Operation und Chemotherapie sind wichtig und ergänzen sich in ihrer Wirkung.

Beim Ovarialkarzinom empfehlen wir in der Regel eine genetische Beratung im Inselspital. Grund dafür sind wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über neuere Therapieoptionen, die gezielt bei einer genetischen Vorbelastung eingesetzt werden und die unter gegebenen Umständen wirksamer sein können.

Fertilitätserhalt

Falls eine Patientin unter 40 Jahre alt ist und ein Kinderwunsch besteht, kann in einem Frühstadium ein die Fruchtbarkeit erhaltendes Vorgehen wie zum Beispiel Entnahme und Einfrieren der Eizellen, erwogen und mit der Patientin besprochen werden. Dafür ist ein sehr sorgfältiges Abwägen der Risiken und Möglichkeiten erforderlich.

Nachsorge

Eine Krebsbehandlung ist eine grosse Belastung für den Körper und die Seele. Regelmässige Kontrolluntersuchungen nach der abgeschlossenen Therapie sind ein wichtiger Teil des Prozesses. Sie dienen dazu, Begleit- oder Folgebeschwerden wahrzunehmen und zu lindern. Die Nachsorge erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den zuweisenden Gynäkologinnen und / oder Hausärzten zum Wohle der Patientinnen. Ziel ist es, dass die weitere Betreuung der Patientin nach einer Erstphase der Kontrollen im Spital wieder in die Hände ihres Arztes bzw. ihrer Ärztin übergeht.

Erfahrung ist der entscheidende Faktor für eine erfolgsversprechende Diagnose und Behandlung

Da es sich um anspruchsvolle und nicht sehr häufige Operationen handelt, sollte sie in einem spezialisierten Zentrum durchgeführt werden, das über umfassende Erfahrung verfügt. Die Frauenklinik des Inselspitals führt jährlich rund 60 bis 80 Eingriffe durch, weist dadurch entsprechend hohe Fallzahlen aus und verfügt so über die notwendige Erfahrung um Patientinnen optimal beraten und vor allem auch therapieren zu können. Keine andere Klinik in der Schweiz verfügt über ähnlich hohe Fallzahlen und entsprechender Erfahrung.

Dank unseres erfahrenen Teams von Chirurginnen, Chirurgen und Onkologen steigt für unsere Patientinnen die Chancen, dass erfolgreich operiert und therapiert werden kann – neben dem Tumorstadium ist dies der wichtigste Faktor im Hinblick auf die weitere Prognose.